Bericht KWZ Prunksitzung 2013

04.02.2013 21:38 von ITS-Schmidt

Die Moderatoren des Abends, Peter Kienzle und Markus Kämmle, taten das Ihre dazu, das Tempo hochzuhalten. Sie lobten und motivierten die Tanzgruppen, Musiker und Maskenträger, Trainer und Betreuerinnen. Schon der Einmarsch der Gruppen mit den graziösen Garden, dem Till und anderen Masken- und Hästrägern wie Garbenstrickle, Früchtle und Zunfträten, war beeindruckend. Alles stand auf und klatschte erfreut. Dass die Musik meist vom Band kam, war kein Nachteil.

Wahre Glanznummern des Abends waren die Tänze in vielen Variationen. Mit federnden Schritten wurde die Bühne gestürmt. Die niedlichen Bambinis, trainiert von Lisa Piras, legten eifrig los mit ihrem Marschtanz. Mit eleganten Schritten standen die Mini-Blitzer mit Trainerin Ute Abt nicht nach. Exakt tanzten die von Jacqueline Hennig angeleiteten blauen Blitzer zur „Leichten Kavallerie“. Sie rissen das Publikum regelrecht mit. Ein wahrer Augenschmaus ist ihr Showtanz in Barock-Kostümen.

Die beiden Tanzmariechen der Fasnet-Zunft, Marina Dobler und Adriana Bernhardt, tanzten sich mit Drehungen, Sprüngen und Radschlägen in die Herzen der Zuschauer. Schwerfälliger kamen die Garbenstrickle und Früchtle um Patricia Walsdorf daher, verkörperten sie doch die urig-gruslige Seite der alemannischen Fasnet. Wohl dem, der von einem „b’häben“ Hästräger eine Brezel bekam. Originell war der mutige Gesangsvortrag eines Männerquartetts über die Entstehung der Maskengruppe: Gregorianik in der Fasnet bekommt man auch immer geboten.

Gewaltig heizten die Schalmeienbläser der Neuhausener Flegga-Bätscher unter der Leitung von Rolf Straub die Stimmung mit fetzigen Ohrwürmern ein.

In der Bütt wetteiferten Markus Kämmle als sexy Siggi Sorglos und Peter Kienzle als Bauer auf der Durchreise um die höhere Lacherquote. Es gab manchen Blattschuss auf Gemeinderat und Verwaltung. Oberbürgermeisterin Ursula Keck – als Wahrsagerin verkleidet, musste sich einiges anhören. Die „Baustellen-Queen“, wie die OB genannt wurde, gab sich gelassen, indem sie sich bei der Tanzrunde auf der Bühne einreihte. Genüsslich zeigten die beiden Büttenredner Kornwestheimer Eigenarten auf – den Sinn und Unsinn der Namensgestaltung des K und die Auseinandersetzung um die Frage, welches Orchester zur Eröffnung spielt.

Der Sparwillen des Ersten Bürgermeisters Dietmar Allgaier wird hinterfragt und auch, wie sich Kornwestheim zeitweise in der Bahnhofstrasse in das „Venedig des Nordens“ verwandeln konnte. Schliesslich tanzten die „Zunftgranaten“ um Alexandra Holz noch ziemlich heftig zu „Allein in einer fremden Stadt“, meinten aber wohl Amsterdam und nicht Kornwestheim. Und das durfte am Ende auch nicht fehlen – Markus Kämmle mit Gitarre und dem Lied „Die Fasnet isch schee“. Womit eigentlich alles gesagt war.

Quelle: Kornwestheimer Zeitung vom 04.02.2013, von Roland Bernhardt

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