50 Jahre prunkt die Fasnet-Zunft mit ihrer Sitzung

20.01.2018 11:05 von ITS-Schmidt

Die Prunksitzung feiert Jubiläum.

Prunksitzung Sie ist eines der närrischen Großereignisse in Kornwestheim: Die Prunksitzung feiert Jubiläum.

Die Kornwestheimer Zeitung hat selten solche Lobeshymnen gesungen. „Der Beweis ist hiermit erbracht“, jubelte unsere Gazette am 4. Februar 1967. „Die Kornwestheimer können es. Und wie. Das Fasnetfeiern nämlich!“ Objekt der Berichterstattung für diese huldvollen, ja geradezu prunkvollen Worte, war nicht weniger als der Beginn dessen, was heute zu einer närrischen Tradition in der Stadt geworden ist. Auch wenn Narren und Zeitung das seinerzeit höchstens geahnt, aber keinesfalls gewusst haben können. Am 2. Februar 1967, einem Schmotzigen Donnerstag, fand sie statt, die erste Prunksitzung der Fasnet-Zunft Kornwestheim, die sich ein Jahr zuvor gegründet hatte. In den altehrwürdigen Salamander-Festsaal waren die Menschen damals geströmt, brechend voll war es, die Stimmung wohl sehr, sehr gut. Auch Prominenz war vor Ort: Das Stuttgarter Prinzenpaar etwa, auch der schwäbische Humorist Willi Sailer, Landrat, Bürgermeister und viele lokale Größen. Gerne kamen auch in den Folgejahren Berühmtheiten und Politiker aus der Region vorbei. „Ein voller Erfolg“, erinnert der heutige Zunftmeister Organisation, Peter Kienzle, an die erste Sitzung. Dabei war das Gelingen anfangs alles andere als sicher. „In der Stadt sollen sogar Wetten abgeschlossen worden sein, ob es überhaupt möglich sei, die Kornwestheimer für eine solche Veranstaltung zu gewinnen“, heißt es in der Chronik der Fasnet-Zunft.

Und nun ist es 2018. Und die Prunksitzung findet bald zum 50. Mal statt, feiert ihr Jubiläum. Am Samstag, 3. Februar, ist es soweit: Da werden die Narren wieder den Martinisaal besetzen, die Garbenstrickle und Früchtle treten auf, die Garden der Zunft, hinzu kommen viele weitere Programmpunkte – inklusive der berühmt-berüchtigten Büttenreden der Zunft. „Büttenreden mit lokalem Bezug waren bei unserer Prunksitzung immer ein wichtiges Thema und ein Höhepunkt“, berichtet Peter Kienzle, der auch selbst schon seit Jahren gerne in wechselnden Rollen „in die Bütt“ steigt. Der Ehrenoberzunftmeister Harald Sack habe auf die Kunst der närrischen Rede immer großen Wert gelegt, sei Ausbilder und Ratgeber gewesen.

„Allerdings haben wir mittlerweile auch immer Redner von außerhalb da“, berichtet Kienzle. „In der Fasnet prominente Leute wie Michael Panzer als Elfriede Schäufele“, nennt er ein Beispiel. Bei der 50. Sitzung wird er – oder sie – auch wieder mit dabei sein. Außerdem die „Gscheidles“, der „Zwerg vom Berg“, ein Bauer auf der Durchreise, und Hillu Herzdropfa. Musikalisch rocken die Guggenmusiker von „Dr Wefzga“ aus Bietigheim den Saal. A propos Saal: Mittlerweile findet die Prunksitzung bekanntermaßen im Martinisaal statt. Am Anfang war sie – vorne schon geschrieben – im Salamander-Festsaal. Zwischenzeitlich aber, da war das närrische Großereignis ins Kulturhaus umgezogen. Und wer genau mitgezählt hat, hat zudem gemerkt, dass irgendwann eine Sitzung ausgefallen sein muss, sonst hätte die Fasnets-Zunft schon 2017 dieses prunkvolle Jubiläum gefeiert. Der Grund für die unterbrochene Linie findet sich dann auch im Zusammenhang mit dem Kulturhaus. Nach dem Asbestunfall im Jahr 2006 fand die Fasnet-Zunft im Jahr 2007 keinen anderen Veranstaltungsort. Einmal fiel deshalb die Sitzung aus. Nur ein einziges Mal. Doch ansonsten, war sie „immer ein gesellschaftliches Ereignis, ein Highlight, auf das alle hinfiebern“, sagt Peter Kienzle.

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50 Jahre prunkt die Fasnet-Zunft mit ihrer Sitzung, Kornwestheimer Zeitung 20.01.2018

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