KWZ v. 10.02.16 Bericht Fasnet-Abschluß mit Hemdglonkerparty

11.02.2016 08:14 von ITS-Schmidt

Blitz und Donner beenden die Fasnet abrupt

Kornwestheim Hemdglonker-Umzug und Fasnetverbrennung fallen aus. 

Noch zehn Minuten vor der Absage war Holger Merwerth, der für die Fasnetzunft die Pressearbeit macht, optimistisch. Ein echter Hemdglonker ließe sich von ein wenig Wasser von oben nicht abhalten, befand er. Aber bei ein paar Tropfen blieb es ja nicht. Es schüttete wie aus Kübeln. Und die brauchen Hemdglonker eigentlich nur, um auf sie schlagend einen Heidenlärm zu verursachen. Die zusätzlich Rätschen kreisen lassenden Nachthemdträger hätten ohnehin auf ihrem Weg vom Alten Dorf zur Rechberghalle keinen Hund hinter dem Ofen hervorgelockt. Ihr Krach wäre kaum von den Donnerschlägen zu unterscheiden gewesen. Trockenen Fußes gelangte wohl trotzdem niemand zu jenem Ort, an dem die Fasnet sich noch einmal bei der Hemdglonkerparty richtig aufbäumen sollte: in die Rechberghalle.

Garden, Guggenmusiker und die Zunftgranaten – sie sorgten bei der Fete für ordentlich Stimmung und ließen schnell vergessen, dass der Zug durch die Stadt ausgefallen war. Michael Meyle sorgte als DJ für gute Laune und tanzbare Musik zwischen den Auftritten – zumindest, bis das große Heulen einsetzte. Um 24 Uhr nämlich. Da wurde die Fasnet in einer großen Kiste unter noch größerer Anteilnahme in die Halle getragen. Ein Hästräger versuchte noch, sich durch Flucht vor dem drohenden Ende der närrischen Zeit zu retten – aber: zu spät. Larven und Häser wurden bis zur nächsten Session beiseite geräumt und die Tränen getrocknet.

Wer sich dem Marktplatz näherte, der konnte das Feuer lodern sehen. Allerdings: Es handelte sich nicht um das Feuer, das die Freie Narrenzunft alljährlich zum Ende der Fasnet entzündet, sondern um den Kamin in der Schwaben-Schmiede. Und auch den gibt’s nur auf dem Bildschirm. Vor dem Restaurant im K jammerten einige Krähenhexen – nicht ob des Endes der Kampagne 2016, sondern sie klagten über das Wetter, das ihnen zum Ende der Faschingszeit einen Strich durch die Rechnung machte. Allerdings können sich die Vereine nicht beklagen: Ansonsten spielte das Wetter in den vergangenen Wochen zumeist mit, und insbesondere der Kornwestheimer Umzug erfreute sich bester Bedingungen.

Für die Freie Narrenzunft bleibt nun bis zum Jahresbeginn 2017 Zeit, die wirklich entscheidende Frage zu klären, ob man die Fasnet wieder zum Leben erwecken kann, wenn sie doch gar nicht ein Opfer der Flammen geworden ist. Vielleicht hätte man sie gestern in den Regenmassen ertränken sollen . . .

 

KWZ 10.2.2016 Birgit Kiefer und Werner Waldner 

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