Ordensverleihung: Bericht KWZ

26.11.2013 09:36 von Holger Merwerth

NACH DEM HALBEN KOMMT DER GANZE HIRSCH
 
Der Landesverband Württembergischer Karneval vergibt an Susanne Killguß seine höchste Auszeichnung. 
 
Sogar der bekannte Gerhard Mayer-Vorfelder war da und ließ sich einen Orden des Bundes Deutscher Karneval umhängen. Aber für den früheren Sportfunktionär und CDU-Politiker war diese Auszeichnung sicher nicht so bedeutend, wie für Susanne Killguß das, was ihr um den Hals gehängt wurde: Die Kornwestheimerin bekam im Weißen Saal des Neuen Schlosses in Stuttgart die offizielle Weihe zum „Ritter des Goldenen Vlieses“ und damit die höchste Auszeichnung des Landesverbands Württembergischer Karnevalsvereine verliehen, den Hirsch am Goldenen Vlies nämlich.
 
Seit vielen Jahren engagiert sich Killguß für die Fasnetzunft. Seit sie mit ihrem Mann im Jahr 1983 nach Kornwestheim kam. In Heidelberg, wo sie zuvor lebte, hatte sie nur die Karnevals-Tradition kennengelernt, aber die schwäbisch-alemannische Fasnet, der sie in Kornwestheim begegnete, spricht sie deutlich mehr an. Zunächst versuchte sie sich als Hexe, aber schnell landete sie bei der Maskengruppe der Fasnetzunft. „Das hat mir gefallen, das war witzig“, erzählt Killguß, die heute Maskenrätin ist und als solche auch den Häs-TÜV abnimmt, bei dem einmal im Jahr die Mitglieder der Maskengruppe ihre Häser vorlegen, um sie auf Mängel überprüfen zu lassen.
 
Die jetzt Geehrte kümmert sich für ihren Verein aber auch um die Einkäufe – von Essen und Getränken bis hin zu Utensilien für den standesgemäßen Auftritt der Fasnetzünftler. Sie organisiert die Abläufe in der Küche bei Feiern, hilft und rödelt, wo es etwas zu tun gibt. Ein paar hundert Stunden ehrenamtliche Arbeit stecke Killguß im Laufe einer Kampagne in die Vereinsarbeit, lobt Klaus Magerl, Oberzunftmeister bei der Fasnetzunft.
 
Magerl ist stolz auf seine Maskenrätin, die der Verein erfolgreich für die Auszeichnung vorgeschlagen hat. Dass die Bewerbung von Erfolg gekrönt sein würde, war gar nicht so sicher. Der Hirsch ist eigentlich eine karnevalistische Auszeichnung, dennoch bekam auch die Maskenrätin sie. Magerl begleitete Killguß ins Neue Schloss, ebenso wie Bürgermeister Daniel Güthler, der von der Fasnetzunft ob seines Engagements auch noch gleich einen Orden verpasst bekam – für den frisch gebackenen Bürgermeister eine ganz neue Erfahrung. Susanne Killguß kennt sich mit Orden hingegen schon besser aus: Den „halben Hirschen“ hat sie schon länger. Er ist – neben 22 Jahren aktiver Vereinsarbeit – Grundbedingung für den Hirschen am Goldenen Vlies.
 
In den Verein haben die Killguß auch ihre drei Kinder eingebracht. „Die haben wir von Anfang an mitgezogen“, erklärt die Kornwestheimerin. Heute sind sie alle fleißig bei den Kampagnen dabei – und haben beste Aussichten, auch einmal ins Neue Schloss eingeladen zu werden und die Ehrung entgegen zu nehmen. Weitere Auszeichnungen sind beim Ordens- und Familienabend der Fasnetzunft vergeben worden, der traditionell am ersten Samstag nach dem 11.11. stattfindet. Die LWK-Verdienstmedaille ging an diesem Abend an Simone Dobler und Carsten Hauser, das Grosskreuz am Bande an Anke Gallinat und Sabine Hoffmann. Mit dem großen Verdienstorden am Band wurde Ernst Schneebeli geehrt, der Goldene Gardeorden ging an Nathascha Bernhardt. Am Ordensabend haben zudem die Garden ihre neuen Tänze präsentiert – erstmals vor Publikum.
 
Bilder von der Verleihung gibt es en der Galerie zu sehen.
 
Quelle: Kornwestheimer Zeitung vom 21.11.2013, Seite III
Bilder: Dietmar Killguß

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