In die „Bütt“ geht es natürlich weiterhin

12.01.2019 18:00 von ITS-Schmidt

In die „Bütt“ geht es natürlich weiterhin

Zunftmeister Peter Kienzle hat sein Amt abgegeben. Er bleibt der Fasnet aber als Redner erhalten.

Seit vielen Jahren ist Peter Kienzle ein Gesicht der Kornwestheimer Fasnet. Und: Er wird es wohl auch weiterhin sein. Allerdings tritt Kienzle nun etwas kürzer und überlässt somit auch ganz bewusst neuen Gesichtern das Feld. Zumal, so sagt es der 57-Jährige, manche Vereine den Fehler machen, „keinen Platz für die Jungen“ zu schaffen.

Vor einigen Monaten hat Kienzle sein Amt als Zunftmeister bei der Kornwestheimer Fasnet-Zunft abgegeben, ist nicht mehr zur Wiederwahl angetreten. 24 Jahre lang hat er dieses Amt ausgeführt, all die närrischen Veranstaltungen mitorganisiert. Ihm folgte als Zunftmeisterin Organisation mittlerweile Marion Schneebeli nach, zuvor unter anderem in Gestaltungsfragen und bei der Bühnendeko aktiv, Lautenmeisterin im Maskenrat und Gardechefin. „Peter Kienzle hat vieles in die Wege geleitet, viel im Hintergrund gewirkt und gearbeitet“, lobt die 46 Jahre alte Schneebeli ihren Vorgänger. Indes ist Kienzle auch stets auf Bühnen anzutreffen gewesen. Und: In dieser Rolle wird der wohl umtriebigste Redner der Kornwestheimer Fasnet-Zunft auch weiterhin in närrischen Zeiten aktiv sein. Dass er hier nicht ans Aufhören denkt, das merkten die Kornwestheimer zuletzt beim Empfang im Rathaus, als er in gewohnter Manier eine so kritische wie scharf-lustige Rede hielt.

In die Zunft eingetreten ist er anno 1984, bereits ein Jahr später stand er zum ersten Mal in der Bütt. Der frühere Oberzunftmeister, der im Sommer verstorbene Harald Sack, habe auf die Kunst der närrischen Rede immer großen Wert gelegt, sei Ausbilder und Ratgeber gewesen, so Kienzle. Unter anderem erfreute Kienzle die närrischen Herzen mit Eberhard Frenzel als „Schuster und Eisenbahner“, als Bauer und, besonders legendär, als Tippelbruder gemeinsam mit dem 2007 verstorbenen Peter Ponath.

Kienzle erhielt für sein Engagement mehrere närrische Auszeichnungen, unter anderem das Großkreuz des Landesverbandes Württembergischer Karnevalsvereine, den Großen Verdienstorden am Bande und den Hirsch am Goldenen Vlies. Auch die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg für Verdienste im Ehrenamt trägt er, verliehen vom früheren Ministerpräsidenten Erwin Teufel.

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In die „Bütt“ geht es natürlich weiterhin, Stuttgarter Nachrichten, 12.01.2019 Peter Meuer

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