Sabine Baumert Kornwestheim
„Liebe Gäste, Groß und Klein, ich lad euch heut in meine neue Hütte ein“, reimte munter der neue Oberbürgermeister Nico Lauxmann im Innenhof des Kornwestheimer Rathauses. In Sachen Humor und Liebe zu Gereimtem steht das Stadtoberhaupt seinen Vorgängerinnen und Vorgängern also gewiss nicht nach.
Die Erzeuger der lustigen Klangmassen zu Beginn und zum Ende des Narrenempfangs, die schwarz-rot gewandeten NOL Renegades Guggen, konnte man kaum sehen. Sie hatten sich an der Balustrade im ersten Stock postiert. Schade, denn die mächtigen Sousaphone, die sich schlangengleich um den Körper der Spieler winden, sind allemal Hingucker, zumal wenn sie sich im Takt der Musik gemächlich bewegen.
Die NOL-Kinder machten den Anfang
Von seinem Standplatz mit dem Rücken zum Innenhof bot sich dem Stadtoberhaupt ein helles, buntes Bild. „Diesmal fällt der 11.11. auf einen Samstag, da können endlich auch einmal wieder unsere Garden mitmachen“, sagte Martin Türk, der Präsident der Narren-Ober-Liga, erfreut. Er stand neben Nico Lauxmann und hatte deshalb die Mitglieder der Vereine, die im „Ausschuss Kornwestheimer Fasnet“ organisiert sind, bestens im Blick. Die Kinder der Roten Garde der NOL eröffneten den Narrenempfang unten mit dem flotten Lied „Oh Susanna“ und präsentierten sich bereits zu Beginn der Kampagne bestens vorbereitet.
Zwei Neulinge gab es dabei. Zum ersten einen Jungen in schmucker roter Weste und Hose zwischen all den Mädchen in kurzem Garderöckchen. Er war zwar zum ersten Mal bei einem Auftritt dabei, fügte sich aber bestens in die Formation ein. Und das Maskottchen Nola, auch in Rot-Weiß und liebevoll von einer Oma gehäkelt, begleitet die Garde bei ihren Auftritten. Die blau/grüne Garde zeigte bestens koordiniert bei einem Marschtanz ihre Auftrittserfahrung und auch, dass Gardetanz das ganze Jahr lang trainiert wird.
Bettina Beck von der Fasnetzunft hatte eine ganze gereimte Liste an Anliegen für den neuen Oberbürgermeister mitgebracht. Die Baustellen seien ein großes Dilemma, und es gebe zwar zwei neue Fußgängerüberwege in der Stadt, aber immer noch keinen vor der Silcherschule. Und für die neue Campushalle Ost sei doch eine Bühne sehr wünschenswert. „Wer die richtige Richtung weiß, baut in Zukunft keinen Sch…“, beendete sie ihre Ausführungen in Richtung OB.
Der konterte, als hätte er die Wünsche geahnt: „Es kommt doch dieser Campus Ost. Unvorstellbar, wie viel Geld der kost.“ Neben vielem anderen stehe die Erstellung der neuen Pflugfelder Brücke an. Deren Finanzierung sei gewiss kein „Muggensch…“ Die fertige Brücke werde sicher eine tolle Sache, auf ihr könne „in Zukunft ein Elefant gemütlich laufen, nur haben wir dann kein Geld mehr, einen zu kaufen.“ Auch er schaute in Sachen Fasnet in die Zukunft: „Acht Jahre habt ihr mich nun an der Backe, teilt euch ein eure Kräfte für die närrische Attacke.“
Noch ohne Masken
Martin Türk freute sich über die vielen anwesenden Mitglieder der Maskengruppen aller Kornwestheimer Karnevalsvereine. Die waren aber, weil noch ohne Masken, nur an ihren T-Shirts kenntlich. Schon die kleinsten Mitglieder der Freien Narrenzunft trugen zünftige graue T-Shirts mit drei typischen Masken in Grün. Die Garbenstrickle und Früchtle der Fasnetzunft waren gut an den drei charakteristischen Masken auf den weißen Shirts zu erkennen.
Zum Schluss des Empfangs gab es ein buntes Durcheinander von Gardeuniformen, T-Shirts und wenigen ohne Faschingsbekleidung an den Tischen mit Butterbrezeln und Getränken.